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Die Wiener Kaffeehauskultur im österreichischen Film

Servus und Griaß Eich, liebe Filmfreundinnen und -freunde! Setzt’s euch her zu mir, nehmt’s an Schluck von eurer Melange – oder vielleicht an Einspänner? – und lasst’s uns plaudern über was Echts, was Ur-Wienerisches: Unser Kaffeehaus. Aber net nur so, sondern wie’s im österreichischen Film sei’ Spuren hinterlassen hat. Denn mei Meinung nach is des Kaffeehaus net nur a Ort zum Kaffeetrinken, sondern a Seelenzustand, a Bühne für’s Leben und drum eh kloa, a perfekter Schauplatz für unzählige Film-G’schichten.

Mehr als nur Kulisse: Das Kaffeehaus als Spiegel der Wiener Seele

Wissen’s, das Wiener Kaffeehaus, des is ja seit 2011 sogar immaterielles UNESCO-Kulturerbe, und des zurecht! Es is viel mehr als nur vier Wänd’ und a paar Tischerl. Es is, wie ma so schön sagt, des erweiterte Wohnzimmer vom Wiener. A Ort, wo ma net nur sein Kaffee schlürft, sondern wo ma d’ Zeitung studiert – oft stundenlang, ohne dass wer bös’ schaut –, wo ma diskutiert, philosophiert, tratscht, vielleicht sogar a bissl arbeitet oder einfach nur die Leut’ beobachtet. Des is die berühmte Wiener Gemütlichkeit, die ma hier findet. Im Film wird des oft wunderbar eingefangen. Denken’s nur an die unzähligen Szenen, wo die Kamera über die Marmortischerl gleitet, die Thonetstühle zeigt, die Logen, wo ma sich so schön verstecken kann. Des is net nur Dekoration, des erzählt was über uns Wiener, über unsere Kultur, unser Bedürfnis nach an Rückzugsort im Öffentlichen.

Und es war ja immer schon a Ort der Information. Bevor’s Internet und des ganze Zeug geb’n hat, warst im Kaffeehaus mittendrin im Geschehen. Zeitungen aus aller Welt, Fachjournale, Adressbücher – all des hat’s geb’n. A Treffpunkt, wo Ideen ausgetauscht wurden, wo sich Künstler, Literaten und Intellektuelle versammelt haben. Des Wiener Kaffeehaus war und is a sozialer Mikrokosmos, a Schmelztiegel der Gesellschaft. Und genau diese Funktion, diese Atmosphäre, macht’s für Filmemacher so attraktiv. Es is a Ort, wo Charaktere aufeinandertreffen, wo Konflikte entstehen und wo sich oft des ganze Drama oder die Komödie des Lebens abspielt.

Von Tradition bis Moderne: Kaffeehausbilder im Wandel der Zeit

Die Darstellung vom Kaffeehaus im Film is natürlich net immer die gleiche geblieben. Sie hat sich mit der Zeit verändert, genauso wie’s Kaffeehaus selber. Mal is es der nostalgische Blick zurück, mal der Spiegel der Gegenwart.

Die goldenen Zeiten und das Fin de Siècle

Ah, die Jahrhundertwende! Da war was los in den Kaffeehäusern! Im Griensteidl, im Central, im Herrenhof – da is Weltliteratur entstanden, da haben die großen Köpfe wie Altenberg, Kraus, Freud oder Zweig diskutiert und gestritten. Dokumentationen wie die ‘Wiener Kaffeehausgeschichten’ oder der wunderbare Film ‘Das Wiener Kaffeehaus’ mit Fritz Muliar und Hans Weigel fangen diese Ära oft ein. Sie zeigen uns diese ‘Bühnen des Fin de Siècle’, wo das Kaffeehaus wirklich das geistige Zentrum war. Man spürt förmlich den Rauch der Zigarren, das Klappern der Kaffeetassen und den Geist dieser aufregenden Zeit. Auch wenn manche dieser legendären Orte, wie das Griensteidl, leider nimmer existieren, im Film leben sie weiter.

Zwischen Melange und Espresso: Konflikte und Anpassung

Nach’m Krieg war dann alles a bissl anders. Da kamen die modernen Espressos auf und haben den alten, ehrwürdigen Kaffeehäusern Konkurrenz gemacht. Dieser Konflikt zwischen Tradition und Moderne wird zum Beispiel im Film ‘Ober, zahlen!’ von 1957 thematisiert. Da kämpfen zwei Oberkellner um die Existenz ihres Kaffeehauses gegen die neue Espresso-Welle. Der Film is zwar eher a ‘weinseliger Schwank’, wie die Kritiker damals g’sagt haben, aber er zeigt doch auf humorvolle Weise diesen Umbruch in der Kaffeehauskultur. Es is a Zeitdokument, das uns zeigt, wie sich die Kaffeehäuser anpassen mussten, um zu überleben – manchmal sogar, indem sie sich in a ‘Wiener Liederkaffee’ verwandelt haben.

Das Kaffeehaus heute: Von Romantik bis Krimi

Und heute? Das Kaffeehaus lebt weiter, auch im Film! Denken’s an ‘Before Sunrise’, wo die verrauchten Kaffeehäuser der 90er Teil der romantischen Kulisse für Jesse und Céline sind. Oder an Michael Glawoggers ‘Slumming’, wo das Kaffeehaus zum Treffpunkt für Internet-Dates wird – Tradition trifft auf moderne Beziehungsanbahnung. Aber es geht net immer nur gemütlich zu. Im ‘Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus’ wird das ehrwürdige Kaffeehaus sogar zum Schauplatz eines Verbrechens. Da sieht man: Das Kaffeehaus is im Film so vielseitig wie das Leben selber – mal romantisch, mal alltäglich, mal modern und manchmal sogar a bissl gefährlich.

Authentizität auf der Leinwand: Was macht die Kaffeehausszene echt?

Was braucht’s jetzt aber, damit a Kaffeehausszene im Film wirklich echt wirkt, damit ma sich als Zuseher gleich dorthin versetzt fühlt? Na ja, da gibt’s schon a paar Sachen, die typisch sind. Die kleinen, runden Marmortischerl natürlich, die Thonetstühle, die so schön knarren können, die Zeitungsständer mit der großen Auswahl. Die Beleuchtung muss passen, so a bissl schummrig, gemütlich halt. Und dann natürlich der Kaffee selber! Vom kleinen Schwarzen über den Verlängerten, den Braunen, den Einspänner bis zur Melange – die Vielfalt is ja riesig und gehört einfach dazu. Des wird ja auch auf Seiten wie CafCaf.de schön beschrieben. Und ganz wichtig: der Herr Ober! Mit seiner eigenen Art, seiner Würde, vielleicht a bissl grantig, aber doch professionell. Der gehört ins Wiener Kaffeehaus wie der Stephansdom zu Wien.

Filme wie ‘Café Wien’ aus dem Filmarchiv der media wien fangen genau diese Details oft wunderbar ein. Da siehst die Gäste beim Lesen, beim Diskutieren, beim Kartenspielen. Du hörst im Hintergrund vielleicht leise Kaffeehausmusik, siehst den Kellner, der mit stoischer Ruhe das Glas Wasser zum Kaffee serviert. Es sind diese Kleinigkeiten, die die Atmosphäre ausmachen und die uns im Kino das Gefühl geben: Ja, genau so is es, im Wiener Kaffeehaus.

A Stückerl Wien für die Ewigkeit: Warum das Kaffeehaus im Film überlebt

Warum, glauben’s, taucht das Kaffeehaus immer wieder im österreichischen Film auf? I glaub, weil’s einfach ein Teil unserer DNA is. Es is a Ort voller G’schichten und Geschichte, a Symbol für Wien, für österreichische Kultur. Es verkörpert was Beständiges in einer sich schnell verändernden Welt. Net umsonst gibt’s Initiativen wie ‘Wir lieben unser Kaffeehaus’, die zeigen, wie wichtig uns diese Institution is. Und wie der Sprecher im Film ‘Café Wien’ so schön sagt: ‘Das Wiener Kaffeehaus geht mit der Zeit. Es kann älter werden aber niemals alt’.

Der Film hilft dabei, diese Kultur lebendig zu halten. Er zeigt uns die Schönheit, die Gemütlichkeit, aber auch die Brüche und Veränderungen. Er macht das Kaffeehaus zum Schauplatz großer Dramen und kleiner Alltagsbeobachtungen. Und jedes Mal, wenn wir im Kino sitzen und eine Szene in einem dieser wunderbaren Wiener Kaffeehäuser sehen, is es a bissl so, als würden wir selber dort sitzen, mit einer Melange in der Hand, und dem Treiben zusehen. Und des, liebe Freundinnen und Freunde, is doch was Schönes, oder? Prost Kaffee!

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